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Geschichte und Geschichten in Wien

Studienfahrt der Leistungskurse Geschichte und Latein vom 20.-26.9.1987 nach Wien

Nach einigen Diskussionen über unser Reiseziel -- neben Wien waren noch Paris, Prag und Rom im Gespräch -- ging es nun doch nach Österreich. Der Ablauf der Hin- und Rückfahrt bleibt der Vorstellungskraft des Lesers anheimgestellt, verlief aber nach traditioneller Josephinerart. Unbeeindruckt von den Schwierigkeiten bei der Einquartierung in unserem noch nicht bezugsfertigen Caritasheim, als "Youth Hostel" deklariert, wanderten wir gleich in Richtung Stephansdom. Das Auffinden dieses Wiener Wahrzeichens, auch liebevoll 'Steffl' genannt, bereitete uns keinerlei Probleme, wurden wir doch alle im Unterricht unserer Kursleiter, Frau Dr. Boldt und Herrn Dr. Stillig, über das historische und moderne Wien informiert und außerdem mit Stadtplänen versorgt. Hinzu kamen Referate über Sehenswürdigkeiten, die vor Ort gehalten werden. So lieferte das Reichsdachl des Stephansdomes mit dem Wappen der Habsburger erste Aufschlüsse über die Bedeutung dieser Dynastie.
Die Pracht der alten Kaiserstadt konnte noch an weiteren Gebäuden bewundert werden. So z.B. an der Residenz Hofburg, deren Teile aus verschiedenen Epochen stammen (13. - 19. Jahrhundert). Erwähnenswert sind die geistliche und die weltliche Schatzkammer (mit Krone, Reichsapfel, Zepter und den anderen Herrschaftszeichen des alten deutschen Kaisertums). Weiterhin ist in der Hofburg die Spanische Hofreitschule untergebracht, wo wir dem Morgentraining mit den Lippizanern beiwohnten. Ebenso besuchten wir Schloß Schönbrunn mit seiner prächtigen Parkanlage (Blick auf die Gloriette), Sommerresidenz unter anderem für Maria Theresia, Joseph II. Ihre prunkvollen Sarkophage waren in der Kapuzinergruft zu sehen. Dort ruhen weitere 140 Mitglieder des Hauses Habsburg, darunter zwölf Kaiser. Ebenfalls aus der Barockzeit stammt das Schloß des Türkenbezwingers Prinz Eugen, das mittlerweile die österreichische Galerie des 19. und 20. Jahrhunderts beherbergt.
Flexibilität bewiesen unsere Kursleiter, indem sie das Programm wettergemäß gestalteten. So besichtigten wir bei regnerischer Witterung die Staatsoper, in der gerade Bühnenarbeiten für die Oper Nabucco von Verdi vor sich gingen. Des weiteren statteten wir dem Kunsthistorischem Museum einen Besuch ab, einer der bedeutendsten Bildsammlungen Europas (unter anderem Werke von Tizian, Brughel und Arcimboldo). Für Abwechslung sorgten der Besuch des Praters mit seinen Vergnügungstätten, vornehmlich das Riesenrad sowie Heuriger in Grinzing (Was wäre Wien ohne Wein?). Für viele der Höhepunkt der Fahrt war allerdings das Musical 'Cats' im Theater an der Wien, ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. Auch allabendliche Ausflüge, begünstigt durch die zentrale Lage unserer durchgehend geöffneten Unterkunft, schufen eine bemerkenswerte Fahrtatmosphäre.
Abschließend möchten wir uns für das Gelingen der Fahrt, das gut organisierte, flexibel gestaltete Programm und den persönlichen Einsatz von Frau Dr. Boldt und Herrn Dr. Stillig bedanken.
Nico Nolte


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